„Die Qualität deiner Ziele bestimmt die Qualität deiner Zukunft.„
Vielleicht ist dies eine gute Gelegenheit, zu erklären, was die Übersetzerei mit der Leichtathletik zu tun hat und warum die Fachgebiete, mit denen ich mich so herumschlage, so scheinbar gar nicht zueinander passen.
Im Mai 1953 geboren, bin ich nun seit einigen Jahren Rentner und sollte eigentlich die Füße hochlegen und die Finger still halten. Aber irgendwie gelingt mir das nicht so ganz.
Aber mal von vorn: Schule empfand ich damals als ein notwendiges Übel und sie interessierte mich mal so überhaupt gar nicht. Sport und einfach nur die Natur genießen, erschienen mir damals wichtiger. Ein Gymnasium gab es damals nicht in der Nähe, was mir auch das Nachdenken über die Fortführung einer weiteren Beschulung ersparte.
Da ich nach meiner mittleren Reife völlig orientierungslos in Bezug auf einen Berufswunsch war, es noch die Wehrpflicht gab, der man sich damals kaum entziehen konnte, entschloss ich mich, meinen Wehrdienst vorzuziehen. Daraus wurden schließlich 12 Jahre Bundeswehr mit Ausbildung in den USA und vielen Auslandseinsätzen. Mein Wirken dort umfasste im Wesentlichen Operator- und Mechanikertätigkeiten sowie die technische Ausbildung an einem amerikanischen Flugabwehrraketensystem.
Während meiner Bundeswehrzeit kümmerte ich mich um meine zuvor vernachlässigte schulische Ausbildung, da es mir irgendwie dämmerte, dass ich da etwas tun musste.
Kurz vor dem Ende der Dienstzeit dann im Jahre 1982 – nach Teilnahme an einer Vielzahl von Lehrgängen, dem Besuch von Abend- und Fremdsprachenschulen, Fernstudium, Auslandsreisen, aber überwiegend aufgrund autodidaktischer Ausbildung, bestand ich fast schon überraschenderweise auf Anhieb die staatlich anerkannte externe Prüfung zum Übersetzer, was im Nachhinein betrachtet, einem wilden Ritt über dem Bodensee glich. Diese Prüfung war dann der Schlüssel für die Zulassung als Dolmetscher und Übersetzer vor Gericht.
Es folgten dann einige Jahre als angestellter Übersetzer bei den Firmen M.A.N. in Hamburg (Großdieselmotorenbau), MTU in Friedrichshafen am Bodensee (Motorenbau) und Blohm+Voss in Hamburg (Werft).
Einfach nur so vor mich hinarbeiten konnte ich schon damals nicht – einfach zu langweilig – und kann es immer noch nicht. Ein Ventil fand ich schließlich bei verschiedenen VHS, wo ich technisches und kaufmännisches Englisch unterrichten durfte.
Im Jahre 2005 folgte dann die Selbstständigkeit als freiberuflicher Übersetzer mit Auftraggebern aus den unterschiedlichsten Fachbereichen. Das war beruflich gesehen vielleicht die spannendste Zeit meines Lebens. Fast täglich musste ich mich mit neuen Dingen beschäftigen und Recherchen nahmen viel Zeit in Anspruch.
Für Leute, die nicht so richtig wissen, was ein Übersetzer macht: Dass man die Arbeitssprachen beherrscht, ist Voraussetzung, aber nicht annähernd ausreichend. Es muss ein umfassendes, grundlegendes Wissen in den unterschiedlichsten kaufmännischen, technischen und auch rechtlichen Bereichen vorhanden sein – oder man sollte es sich hurtig erwerben. Gerade als freiberuflicher Übersetzer muss man sich mit den unterschiedlichsten Fachgebieten auseinandersetzen und lernt ständig dazu.
So ganz nebenbei erschien im Jahre 2000 mein erstes Wörterbuch, das „Speisekarten-Wörterbuch Deutsch-Englisch“. Damals aus der Not heraus geschrieben, weil es kein anständiges Werk in diesem Fachbereich gab, ich mich aber notgedrungen mit der Gastronomie auseinandersetzen musste! Das Schreiben ließ mich dann nicht mehr los, und so sind mittlerweile 10 Bücher zu den unterschiedlichsten Themen erschienen. Einzelheiten dazu unter „Der Autor“ auf der Startseite.
Im Jahre 1995 bin ich wieder in mein früheres Hobby hineingerutscht – der Leichtathletik. Da so ziemlich alles, was ich beginne, in Stress ausartet, war das in der Leichtathletik auch nicht anders. Zuerst ließ ich den C-Trainerschein wieder aufleben. Dann folgten in kurzen Abständen B-Scheine im Sprint, Wurf und in der Prävention sowie schließlich der A-Schein im Mehrkampf. Irgendwie wurde ich dann überredet, den Posten des Landestrainers Wurf im SHLV zu übernehmen. Dazu gehört auch die Referententätigkeit zur Ausbildung von Trainern.
Bis heute hat mich die Übersetzerei, die Schreiberei, das Ausbilden und die Trainertätigkeit nicht losgelassen und füllen den Tag. Langeweile kommt da glücklicherweise nicht auf.
Schauen wir mal, was noch kommt …